Es wird kälter - rückt zusammen
 
Wenn morgens das Fenster beschlagen ist, war die Nacht kühl.
Wenn sich die Passanten in ihre Jacken einmummeln, dann kann das am Wetter liegen, aber auch daran, dass es ihnen beim Gedanken an die Zukunft kalt wird.
Diejenigen, die noch einen richtigen Arbeitsplatz haben, finden keine Zeit mehr für Familie, Freunde und Freizeitvergnügen (Sport, Kultur, Feste, Besuche, Ausflüge).
Diejenigen, die sich mit Jobs ein Zubrot verdienen, das die Sozialhilfe ergänzen und erträglicher machen soll, können sich die meisten Freizeitvergnügen gar nicht mehr leisten.
Die Einsamkeit wächst bei Vielen. Aber vielleicht bringt die karge Zukunft die Menschen auch wieder zusammen?
Es ist billiger gemeinsam zu kochen und zu essen. Es wird billiger, wenn man sich gegenseitig hilft. Es wird billiger wenn man sich tagsüber in einer Wohnung trifft und solange die Heizung zuhause runter dreht. Es wird billiger, wenn man in Gärten auch wieder Lebensmittel anbaut. Es kann Freude machen gemeinsam Hagebutten oder Brombeeren zu sammeln. Es wird billiger, wenn man Reparaturen wieder selbst macht, oder sich gegenseitig dabei hilft. Wann haben wir zuletzt miteinander gespielt, gesungen, gelacht?
Die Krisen (Klima, Energie, Finanzen, Ernährung, usw.) könnten dazu führen, dass wir lernen mit weniger auszukommen und dennoch glücklich zu sein.
Carl-Josef Kutzbach
Sonntag, 26. Oktober 2008